Die operativ in Russland tätige Ekosem-Agrar AG ist durch die Auswirkungen des Russland-Ukraine-Konflikts in eine finanzielle Krise geraten und musste ihre am deutschen Kapitalmarkt begebenen Anleihen restrukturieren. Die IR.on AG hat das Unternehmen bei der Stakeholder-Kommunikation sowie der Vorbereitung und erfolgreichen Durchführung der Anleihegläubigerversammlungen beraten.
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Nach der Verhängung von Sanktionen seitens der EU und Gegensanktionen seitens Russlands sah sich die Ekosem-Agrar AG, deutsche Holdinggesellschaft des russischen Milchproduzenten Ekoniva, gezwungen, ihre beiden Unternehmensanleihen 2012/2022 und 2019/2024 zu restrukturieren ¬– trotz der soliden vorläufigen operativen Zahlen für das Geschäftsjahr 2021, die das Unternehmen im Mai 2022 vorgelegt hatte.
In den zweiten Anleihegläubigerversammlungen am 30. und 31. Mai wurde ein von einem Gläubigerbeirat entwickeltes Restrukturierungkonzept beschlossen, dem sich die Gesellschaft bereits im Vorfeld angeschlossen hatte. Es umfasste hauptsächlich eine Reduzierung der Zinssätze von 8,5 % p.a. bzw. 7,5 % p.a. auf jeweils 2,5 % p.a. unter Einbezug einer Stundungsoption und eine Laufzeitverlängerung um jeweils fünf Jahre. Die Differenz zwischen dem ursprünglichen und dem auf 2,5 % reduzierten Zinssatz soll jedoch am Laufzeitende zusätzlich zum nominalen Rückzahlungsbetrag ausgezahlt werden.
Die IR.on AG berät die Ekosem-Agrar AG mittlerweile seit zehn Jahren in der Investor Relations und Pressearbeit. Im Laufe des gesamten Restrukturierungsprozesses stand das Beraterteam der IR.on AG in engem Kontakt mit den Anleihegläubigern und führte die Identifikation der Anleihegläubiger im Hinblick auf die Erreichung der notwendigen Quoren und Mehrheiten durch. In der Kommunikation war es besonders wichtig, transparent die Auswirkungen der aktuellen politischen Situation auf die Geschäfte des Unternehmens zu kommunizieren. Dadurch konnten die Investoren von den Änderungen der Anleihebedingungen überzeugt werden, denen sie schließlich mit einer deutlichen Mehrheit von über 99 % zustimmten. Nachdem das Quorum von 50 % auf den ersten beiden Anleihegläubigerversammlungen noch verfehlt worden war, konnte durch die aktive Kommunikation das notwendige Quorum von 25 % bei den zweiten Anleihegläubigerversammlungen deutlich übertroffen werden.
Die Anleiherestrukturierung ist bereits das zehnte Projekt dieser Art, das IR.on in den vergangenen sieben Jahren durchgeführt hat. Die Erfolgsquote der von uns begleiteten Projekte liegt bei 100 %. Damit zählt die Agentur zu den führenden Kommunikationsberatern im Bereich Restrukturierung von Unternehmensanleihen gemäß Schuldverschreibungsgesetz.