Krisenkommunikation: Sanierung in Eigenverwaltung

IR.on stand dem Vorstand bei der Kommunikation in dem in Eigenverwaltung geführten Insolvenzverfahren der KTG Energie AG beratend zur Seite

Köln, 24. Februar 2017 Mit Beschluss vom 10. Februar 2017 hat das Amtsgericht Neuruppin den Insolvenzplan bestätigt. Damit ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Sanierung der Energietochter des ehemaligen KTG-Konzerns erreicht. Das dem Insolvenzplan zugrundeliegende Sanierungskonzept ermöglicht die Fortführung und Entschuldung der Gesellschaft. Es sieht eine Quotenausschüttung sowie eine Beteiligung der Gläubiger an künftigen Gewinnen des Konzerns über eine sogenannte Besserungsregelung vor.

Ausgangspunkt der Unternehmenskrise war die Insolvenz des Mutterkonzerns KTG Agrar im Juli 2016. Durch die finanziellen Verflechtungen mit der Muttergesellschaft musste die eigentlich profitable börsennotierte Tochter KTG Energie im September 2016 selbst Insolvenz in Eigenverwaltung beantragen. Vorteil der Eigenverwaltung ist die Chance auf eine Sanierung, ohne dass die Verfügungsgewalt und die Finanzhoheit an einen Insolvenzverwalter abgegeben wird.

Die Herausforderung für die Krisenkommunikation und die Investor Relations-Arbeit lagen vor allem darin, die wesentlichen Eckdaten des Insolvenzplans und dessen Vorteile zu erläutern. Ziel war es, durch einen offenen Dialog und eine transparente Kommunikation mit allen Gläubigern die Angriffsfläche von Seiten der Gegner des Plans gering zu halten und die erforderliche Mehrheit für die Planlösung zu gewinnen. In Bezug auf die größte Gläubigergruppe der Anleiheinvestoren galt es deutlich zu machen, dass man für Alternativszenarien für die Gläubigerbefriedigung offen ist. Letztlich wurde jedoch keine verbindliche Lösung angeboten.

Mit KTG Energie hat IR.on das vierte Mandat in der Krisenkommunikation bei Restrukturierungen in den letzten 15 Monaten erfolgreich begleitet.

Wesentliche Aufgaben für IR.on waren die Etablierung einer klaren Kommunikationsstruktur, die Entwicklung von Botschaften und Sprachregelungen für die zügige Beantwortung der zahlreichen Anfragen sowie die Steuerung der Medienarbeit auch unter Beachtung der Pflichtpublizität als börsennotierte Gesellschaft.

Im Ergebnis wurde Zustimmung zum Insolvenzplan in vier von fünf Gläubigergruppen erreicht. Die Zustimmung der überwiegend opponierenden Gruppe der Anleihegläubiger wurde durch das Gericht ersetzt. Ein zuvor durchgeführter M&A-Prozess war ohne Eingang eines verbindlichen Angebots zu Ende gegangen, so dass ein realistisches Alternativszenario – abgesehen von der Zerschlagung – fehlte.

Viertes Restrukturierungsmandat in den letzten 15 Monaten

Mit KTG Energie hat IR.on das vierte Mandat in der Krisenkommunikation bei Restrukturierungen in den letzten 15 Monaten (nach Ekotechnika GmbH, Ekosem-Agrar GmbH und DF Deutsche Forfait AG) erfolgreich begleitet. Zum Beraterteam zählten Vorstand Fabian Kirchmann sowie Anna-Lena Mayer und Thomas Feldmann.